Nach Jahren erfolgreicher Präsenzveranstaltungen fand am 3.3.2021 erstmals pandemiebedingt der Schaf- und Ziegenworkshop online statt. Dafür konnten mit der ÖTGD-Arbeitsgruppe und dem ÖBSZ neue Veranstalter gewonnen und der Teilnehmerkreis bundesweit vergrößert werden. Organisator und Moderator Dr. Karl Bauer konnte über 70 Teilnehmer begrüßen und berichtete auch über laufende Aktivitäten aus dem Fachbereich. Priv.-Doz. Dr. Krametter-Frötscher stellte neue diagnostische und therapeutische Methoden zur klassischen Pansenacidose vor, die gerade im Hobbytierbereich zunimmt. Dr. Elisabeth Stöger befasste sich einerseits mit dem Parasitenmanagement und der FAMACHA-Karte zur Beurteilung der Schleimhautfarbe, die auch zu erwerben war und gab in einem zweiten Vortrag Einblick in das Abortusgeschehen und dessen Vorbeugung und zur Vorgehensweise in betroffenen Betrieben. Dabei betonte sie die Wichtigkeit von Abortusuntersuchungen, wie sie die TGDs anbieten. Mag. Anna Wurm hat in ihrer Diplomarbeit die Schaf- und Ziegenmilch in Hinblick auf KNS-Staphylokokken mit der neuen Maldi-TOF-Methode untersucht und die zukünftigen Möglichkeiten beschrieben. Dr. Gudrun Schneebacher stellte die aktuellen Ergebnisse der MVV/CAE- bzw. Pseudotuberkulose-Untersuchungen bei Schafen und Ziegen in der Steiermark vor, wo es in den letzten vier Jahren einen leichten Anstieg kam. Univ.-Prof. Dr. Thomas Wittek berichtete zur Enthornung von Ziegen von den Ergebnissen des Versuchs mit Nelkenöl und seinen Inhaltsstoffen. Diese waren bei Kälbern zumindest der thermischen Brennmethode gleichwertig; bei Ziegenkitzen zeigte sich allerdings, dass sie aufgrund der bereits vorhandenen Verhornungen nicht praxistauglich sind. Mit der Durchführung des online-Workshops hat sich gezeigt, dass Tierärzte an der Vermittlung von kompaktem Wissen in Spezialgebieten vermehrtes Interesse haben und sich dafür auch die Zeit nehmen. Dieses neue Format wird deshalb weiterhin ein praktisches Tool in der TGD-Weiterbildung bleiben!
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