Antrittsbesuch bei Herrn Landesrat Seitinger!

Am Rosenmontag dem 24. Februar stellte sich der TGD-Vorstand beim nun wieder dafür zuständigen Landesrat Seitinger vor. Dabei wurden auch aktuelle Fragen der Struktur-anpassung, der PRRS beim Schwein sowie das ABR-Symposium am 25.3. und die künftige Öffentlichkeitsarbeit besprochen. Ein wichtige Frage war auch die zukünftige Finanzierung des TGD aus öffentlichen Mitteln. LR Seitinger war über die geballten Informationen erfreut und hat sich bereiterklärt, die zukünftige Entwicklung des TGD aktiv mitzutragen, da es um Tiergesundheit, Tierschutz und Lebensmittelsicherheit für uns Alle geht! 

(Bild v.re.: Mag. Hofbauer, Obmann Polz, ObmStv. VR Dr. Elmer, LR Seitinger, VR Dr. Obritzhauser, GF Dr. Bauer)

Homöopathie als Leuchtfeuer in der Tiermedizin!

„Komplementärmedizin in Diskussion“ lautete am 1.3.2019 der Titel der TGD-Fachtagung in der Landwirtschaftlichen Fachschule Hatzendorf, wo über den Stellenwert der Komplementärmedizin (dazu gehören u.a. die Homöopathie und die Phytotherapie) referiert und diskutiert wurde. Nach der Begrüßung und Einleitung durch Direktor HR DI Franz Patz stand im Mittelpunkt die Forderung, dass integrative Tier-Behandlungsmethoden ausschließlich in der Hand von akademisch ausgebildeten Tierärzten und Tierärztinnen liegen müssen und die Aus- und Weiterbildung in integrativen Heilmethoden auch an der Universität weiter vorangetrieben wird. Die Tagung wurde erstmals vom Steirischen Tiergesundheitsdienst organisiert, um angesichts der aktuellen Debatte über den Nutzen integrativer Medizin zu diskutieren, wie eine Wissensvermittlung auf Augenhöhe – von Tierärzten für Tierärzte – erfolgen kann. An der Fachtagung in der LFS Hatzendorf, selbst ein Homöopathisches Kompetenzzentrum, nahmen mehr als 30 interessierte Tierärzte und Tierärztinnen teil, um am neuesten Stand der Wissenschaft und Praxis der Integrativmedizin teilhaben zu können.

Bei allen Referenten, unter der Federführung von Dr. Petra Weiermayer, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Veterinärmedizinische Homöopathie war klar zu erkennen, dass man der Homöopathie nicht einfach nur vertrauen muss, denn sie stellt tatsächlich evidenzbasierte Medizin dar, was viele nicht wissen, oder wissen wollen. Im Angesicht der zunehmenden Biobetriebe, aber auch der Antibiotika-resistenzen ist es notwendig, die Homöopathie weiter zu fördern und auszubauen, wie dies auch im WHO-Strategiepapier „Traditional Medicine Strategy 2014-2023“ gefordert wird. Homöopathie bietet zusätzlich zur konventionellen Medizin eine weitere Möglichkeit in der Tiermedizin an, Entscheidendes zu bewegen. So wie es auch von Tierärztekammerpräsident Mag. Kurt Frühwirth gefordert wird, hatte die ÖTK erst kürzlich in einem Positionspapier gefordert, dass der Einsatz der integrativen Veterinärmedizin als Ergänzung zur Schul-medizin und die Verankerung der Integrativmedizin in der akademischen Ausbildung an der Veterinärmedizinischen Universität Wien festgeschrieben werden soll. Fachtierarzt für Homöopathie, Mag. Michael Ridler, zeigte anschaulich, wie hilfreich der Einsatz von homöopathischen Arzneimitteln in der Rinderpraxis ist. Selbst das Milchauslaufen beim Trockenstellen der Kühe oder der Streß der Kalbinnen, wo die konventionelle Medizin an ihre Grenzen stößt, können dank homöopathischer Therapie ohne Wartezeiten reduziert werden. Ebenso positive Erfahrungen teilte Schweinespezialistin Dr. Ursula Friedmann den interessierten Zuhörern mit, wobei auch sie betonte, dass ohne klinische Untersuchung und Diagnosestellung kein homöopathisches Arzneimittel eingesetzt werden darf. Fallstricke in der Anwendung von Arzneimittel- und Dispensierrecht in der tierärztlichen Praxis entschlüs-selte Dr. Heinz Heistinger, Vorsitzender der Prüfungskommission zur Hausapotheken-zusatzqualifikation (ÖTK). Neben den Homöopathika ist auch die Phytotherapie eine weitere Behandlungsoption in der Tiergesundheit: Ao. Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. rer. nat. Karin Zitterl-Eglseer von der Veterinärmedizinischen Universität Wien betonte in ihrem Vortrag, dass eine Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Anwendung von Phytotherapeutika beim lebensmittelliefernden Tier ist notwendig ist. Trotz unberechtigter Zwischenrufe hat sich die Wirksamkeit der Homöopathie längst erwiesen, die Homöopathie hat sich etabliert und ihren berechtigten Platz in der Veterinärmedizin eingenommen – die enge Zusammenarbeit von Universität und Praxis bilden dabei ein bewährtes Fundament und diese muss ausgebaut werden. Und, so stellte Mag. Michael Ridler in seinem Vortrag treffend fest: „Homöopathie ist interessant, herausfordernd, eine evidenzbasierte Heilmethode und eine Möglichkeit die tägliche Routine zu durchbrechen“. Das Fazit des Moderators Dr. Karl Bauer: Es war eine großartige Fachtagung zu einem wichtigen Thema. Evtl. findet im Rahmen der ÖTGD-Tagung in St. Wolfgang am Wolfgangsee vom 11.-13. Oktober eine Fortsetzung zum Thema Homöopathie in der Tiermedizin statt! 

Ein besonderer Dank zum Gelingen der Tagung gebührt den zahlreichen Sponsoren: Dr. Peithner KG, Remedia Homöopathie, VETCBD, Animal Power Vet, Spagyra, der Firma Egger und der LFS Hatzendorf!

Christian Polz ist neuer Obmann!

Am 30.10. 2018 fand die diesjährige Generalversammlung am Steiermarkhof statt, bei der Christian Polz einstimmig zum neuen Obmann gewählt wurde. Christian Polz ist Ferkelerzeuger in Frauental und Obmann der Bezirkslandwirtschaftskammer in Deutschlandsberg. Polz bedanke sich bei Kowald für die 17-jährige Tätigkeit zum Wohle der steirischen Bauern und ihrer Tiere. Damit geht auch die langjährige Ära von ÖR Josef Kowald zu Ende, der seit der konstituierenden Sitzung des TGD am 12.9. 2001 Obmann des TGD Steiermark war. Damals wurden die tierartspezifischen Sparten in den Steirischen Tiergesundheitsdienst übergeführt. Die Gründe dazu ergaben sich einerseits aus dem aktuellen Schweineskandal und auch aus den Förderungen für österreichweit akkordierte Gesundheitsprogramme. Dazu kamen die rechtlichen Anpassungen, die sich direkt aus dem TAKG ergaben und in der TGD-VO und TGD-Kontroll-VO ergaben.

Obmann Kowald führte den TGD mit Umsicht und Weitblick, wobei ihm als Ziele das Vertrauen der Betreuungstierärzte und Tierhalter, die Sicherheit der Lebensmittel tierischer Herkunft und die Einbindung der Politik und Öffentlichkeit wesentlich waren. Dafür wurde ihm von der Landesstelle Steiermark der Tierärztekammer als höchste Ehrung der „Steirische Franziskus“ verliehen, die Landwirtschaftskammer und die Verbände dankten ihm mit Geschenken. Mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft und der Überreichung einer Urkunde wurden diese außergewöhnlichen Leistungen von Obmann ÖR Kowald auch vom TGD gewürdigt! (Foto: Bauer)

2. Antibiotika-Symposium in der Steiermark!

Am 11.4.2018 fand das nun bereits 2. Symposium zum Antibiotika-Einsatz und -Resistenzen unter Moderation von Obmann ÖR Kowald und in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste am Steiermarkhof statt. Dabei betonte Gesundheits-Landes-rat Drexler die Wich-tigkeit eines ständigen interdisziplinären Austauschs. Trotz intensiver Beschäftigung und der Erarbeitung von Fakten sollte es auch zu Umsetzungen kommen, die von praktischer Bedeutung sind. Agrar-Landesrat Seitinger setzt im TGD auf Vertrauen, Sicherheit und Transparenz sowohl in der Produktion als auch im Qualitätsanspruch bis hin zum Konsumenten. In unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft müssen viele Glieder ineinandergreifen und optimiert werden, um erfolgreich zu sein. In den Impulsreferaten betonte Frau Univ.-Prof. Dr. Grisold die international unterschiedlichen Hygiene- und Krankheitsrisiken in Verbindung zum Antibiotikaverbrauch, der in Österreich eher gering ist. Univ.-Prof. HR Dr. Köfer stellte dazu neueste weltweite Berechnungen und eigene Daten zum Einsatz von Antibiotika in Österreich vor. Präsident VR Dr. Obritzhauser ging in seinem Vortrag auf die Ergebnisse eines Projektes bei Milchkühen ein (ADDA) und betonte den Einsatz von kritischen Antibiotika bei Klauen- und Eutererkrankungen. In der unmittelbar anschließenden ersten Interviewrunde erklärten der praktische Arzt Dr. Sponner und der Betreuungstierart Dr. Schafzahl ihre Positionen.

Nach der Präsentation der Aufgaben und Leistungen des TGD durch GF Dr. Bauer sprach Dr. Meister, Vizepräsident der Steirischen Ärztekammer, zum Thema „multiresistente Bakterien“ aus der Sicht der Klinik für Interne Medizin der Meduni Graz und nahm zu den aktuellen Entwicklungen Stellung. LK-Präsident Titschenbacher führte eine Standortbestimmung durch, betonte die Verantwortung und die Notwendigkeit in der Zusammenarbeit und von Weiterentwicklungen. Er plädierte für einen Antibiotika-Einsatz nur dort, wo es derzeit keine Alternativen gibt. ÖR Gruber (EZG Steir. Rind) und ÖR Tauschmann (EO Styriabrid) betrachteten die Gesundheitssituation jeweils aus ihren tierartlichen Blickwinkeln. Zusammenfassend wurde Folgendes festgestellt:

1. Neues Wissen muss auch in die Praxis Eingang finden.

2. Die Transparenz muss vom Hof über den Schlachthof bis zu den Konsumenten sichergestellt werden.

3. Die Konsumenten sollen über die Anwendung von Antibiotika vermehrt informiert werden.

4. Ziel soll es sein, alle Tierhalter in den TGD einzubinden.

5. Der TGD soll sich eher als „Brandverhüter statt Feuerlöscher“ verstehen.

Insgesamt war dieses Thema von großer Aktualität, da viele Grundlagen in der Steiermark mit Unterstützung des TGD erforscht und an einen breiten Interessentenkreis vermittelt wurden.                                                                                                             KB

Foto: List (v. li.: Sponner, Elmer, Reisecker, Kowald, Köfer, Grisold, Meister, Bauer, Obritzhauser und  Titschenbacher).

Erfolgreicher Abschluss der Seminarreihe „Bestandsbetreuung!“

Am 14.2. fand in Übelbach die Abschluss-Veranstaltung der auf 4 Jahre befristeten Seminarreihe „Tierärztliche Bestandsbetreuung beim Rind“ in Kooperation mit der Klinik für Bestandsbetreuung (Prof. Marc Drillich) statt, die aus Mitteln des TGD zu 50% kofinanziert wurde. Themen waren aktuelle Informationen über die laufenden Projekte zu Fruchtbarkeit, Herdenmanagement, Kälbergesundheit, -grippe und Antibiotikaeinsatz, die direkt von den zuständigen Forscher_innen vorgestellt wurden. Die Grundlagen der Bestandsbetreuung orientieren sich an einem ganzheitlichen Ansatz auf Betriebsebene, wo auch ökonomische Kriterien in strukturierte Arbeits- und Entscheidungsfindungsprozesse einbezogen werden.

Erste Erkenntnisse kommen aus der Mikrobiomforschung, die einen vertieften Einblick in die biologischen Abläufe und Pathomechanismen ermöglicht. Es geht nicht nur um Ursachenforschung, sondern um die Nutzung moderner diagnostischer Angebote zur Beurteilung des Risikos, das zu einer Erkrankung führt. Danach kann ein selektives Therapiekonzept zum Erfolg führen. Neue Informationen werden in Zukunft auch aus dem „Precision Livestock Farming“ erwartet, wo Sensoren elektronische Rohdaten liefern, die aufbereitet, analysiert und eine neue Definition von „Tiergesundheit“ ermöglichen werden. Wichtige Kriterien bei erhöhtem Automationsgrad werden die Betreuungszeit je Tier sowie Sachkompetenz und Kostenfaktoren am Betrieb sein.

Die Qualität der Systeme wird so gut sein, wie es der dahinterliegende Algorithmus zulassen wird. Die Kälbergesundheit wurde anhand von eigenen Untersuchungen und einer bundesweiten Umfrage am Beispiel des Kälberdurchfalls vorgestellt. Dabei nahm die Testung der Kolostrumqualität eine wichtige Rolle ein, die mit dem (elektronischen) Brix-Refraktometer am besten gelingt. Davon wurden im Vorjahr vom TGD über 250 Stück an Tierhalter ausgeliefert. Anwenderorientierte Beiträge zum Einsatz von Antibiotika samt ihren Wirkungsmechanis-men und Resistenzverhalten wurden vorgestellt und die Rindergrippe als aktuelle Faktorenkrankheit behandelt. Insgesamt kann die Seminarreihe aus fachlicher Sicht über vier Jahre positiv bilanzieren und würde eine Fortsetzung benötigen. Die 2-tägigen Workshops mit praktischen Teilen in Beständen wurden mit der Almenlandpraxis Passail organisiert und formten über die Jahre ein überregionales Team von interessierten Tierärzt_innen, die von der Klinik für Bestandsbetreuung gut geschult wurden. Die praktische Umsetzung wird derzeit auch geprägt von überregionalen, professionellen Betreuungsalternativen bedingt durch noch vorherrschende Versorgungs- und Akzeptanzmängel vor Ort. Dies wird verbunden mit Arzneimittelabgaben und Durchführung von Routinetätigkeiten bzw. Programmen, die auch die lokalen Betreuungstierärzt_innen leisten könnten, wenn sie die Angebote des TGD intensiver nutzen und vermehrt auf systematische Bestandsbetreuung setzen würden.                                                                                                        KB 

Schweinetagung am Retzhof zu PRRS und ASP!

Am 7.12 fand am Retzhof eine Schweinetagung statt, die aufgrund ihrer Aktualität sehr interessant war und von vielen Interessierten besucht wurde. Dr. Andrea Brücker und Dr. Birgit Dastig berichteten über den erstmaligen Ausbruch des aggressiven PRRS-Stammes in der Steiermark und dessen Aufarbeitung, die vom TGD unterstützt wurde. Dabei betonten sie die Wichtigkeit eines koordinierten Vorgehens und der fachlichen Absprachen. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wurde von zwei hochkarätigen Referenten vorgestellt: Dr. Nikolaus Kriz von der EFSA berichtete einerseits von seinem Tätigkeitsbereich und stellte seine Aufgaben im Zusammenhang mit Risikobewertungen und Koordination zur Verhinderung der Ausbreitung der ASP innerhalb der EU vor. LVD HR Dr. Peter Wagner ergänzte mit den Vorsorgemaßnahmen in der Steiermark bzw. in Österreich und den damit zusammenhängenden Vorbereitungen, falls es zu einem Ausbruch kommen sollte. Eine lebhafte Diskussion zeigte von der Betroffenheit und den unterschiedlichen Herangehensweisen bei diesen Krankheiten, die beide zu großen wirtschaftlichen Schäden führen können (Fotos: Bauer).

„Zur Ausbreitung der ASP gibt es zwei Zugänge: Über die Wildschweine breitet sich die Krankheit nur mit ca. 10 km pro Jahr aus, im Auto mit ca. 100 km pro Stunde!“ Nikolaus KRIZ, EFSA 

Zweites steirisches TGD-Netzwerktreffen 2017!

Am 27.7. 2017 fand im Buschenschank Pichler-Schober in der Südsteiermark das diesjährige Netzwerktreffen des TGD statt, zu dem Obmann ÖR Kowald eingeladen hat. Unter der Moderation von DI Marksteiner von der LKÖ diskutierte die hochrangige Teilnehmerschaft nach einer Vorstellungsrunde die Probleme und Standpunkte aus der jeweiliger Sicht der letzten Legislaturperiode 2014-2017 mit den Vertretern von Ministerien, Kammern, Zucht- und Erzeugergemeinschaften. Im zweiten Teil wurden die sich herauskristallisierenden Themen intensiver bearbeitet und anhand von Beispielen auf ihre zukünftige Praxistauglich-keit geprüft. Zentrale Themen waren der Tierschutz, Tiergesundheit, Marktentwicklung und die Öffentlichkeitsarbeit, die je nach Tierart unterschiedlich betrachtet wurden. Präsident Titschenbacher gratulierte eingangs Frau Sabine Pichler-Schober mit einem Blumenstrauß zum Sieger bei der Platzwahl der Kleinen Zeitung zum schönsten Ort in der Steiermark. Er appellierte an die gemeinsame Verantwortung und Kooperation, die es möglich macht, die Herausforderungen des Marktes und in der Tiergesundheit zu bestehen. Gerechte Preise, Investitionsschutz und eine realistische Öffentlichkeitsarbeit werden eine positive Entwicklung sichern.

Von den Vertretern der Zucht- und Erzeugergemeinschaften wurde eine österreichweite einheitliche Vorgehensweise bei der Bedrohung durch Tierseuchen und der oft damit ver-bundenen Marktbeschränkungen gefordert, wie auch die Umsetzung eines österreichweit einheitlichen Baugesetzes, um für die nächste Generation Rechtssicherheit zu gewährleisten. Dazu sollte die HBLFA Raumberg-Gumpenstein als Gutachter- und Referenzzentrum ausgebaut werden. Die Preisentwicklungen hängen in hohem Maße von Exporten ab, die nur bei hohem Tiergesundheitsstandards möglich sind. Tierschutz- und Tierwohlkriterien sind für die Öffentlichkeit wichtige Themen, die hohe Akzeptanz bringen. Die Einführung neuer Haltungssysteme muss anhand langfristiger Versuche geprüft werden und die Umwelt berücksichtigen. Obmann ÖR Kowald sprach zukünftige TGD-Schwerpunkte und deren Finanzierung an und berichtete über die Tagung zu den Antibiotikaresistenzen, die Entwicklungen im Tierschutz und über die Stalleinbrüche. Im Molkereibereich stehen weitere Beitritte im Rahmen von Markenprogrammen bevor. Für seine Leistungen muss der TGD ausreichend finanzielle Mittel erhalten, da dies einem modernen Verständnis von Tiergesundheit entspricht und die wirtschaftlichen Einbußen der Betroffenen mindert. Der zuletzt erreichte Diagnose-Standard müsse erhalten bzw. noch ausgebaut werden. Präsident Dr. Obritzhauser stellte die tierärztliche Versorgung und die Attraktivität des Berufes in den Mittelpunkt, um die zukünftige Qualität der Arbeit aufrechtzuerhalten. Der tierärztliche Beruf ist ein freier Gesundheitsberuf und ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewußt. Eine optimale Versorgung kann im Nutztierbereich nur dann erbracht werden, wenn die Rahmenbedingungen dies auch ermöglichen.

Gesellschaftliche Entwicklungen und die Rolle der Markenprogramme wurden im zweiten Teil diskutiert. Dabei gewinnen Tierwohlkriterien vor einer kritischen Öffentlichkeit immer mehr Einfluss. Haltung, Tiertransport, Antibiotika und Eingriffe werden auch von radikalen Tierschützern thematisiert, denen man mit der Einhaltung der gesetzlichen Grundlagen und verbesserter Öffentlichkeitsarbeit begegnen will. Die Bauern erwartet sich von der Politik das Eintreten für eine produzierende Landwirtschaft und Hilfen beim Umgang von damit verbundenen Risiken. Dr. Ulrich Herzog vom BMGF unterstrich die Erwartungshaltung an den TGD als Systemanbieter, der auch beim Antibiotikaeinsatz und beim Tierschutz wichtig ist. Mit den Änderungen im EU-Recht wird es zu weiteren Aufgaben kommen. Die aktuelle Tierseuchensituation ist sowohl bei Rind als auch beim Schwein kritisch und alle Maßnahmen zur Erhöhung der Biosicherheit sind einzuhalten. Auch die Tierhalter werden im Rahmen der Eigenverantwortung in die Strategien und Finanzierung eingebunden werden. Abschließend waren sich alle Beteiligten einig, dass dieses Netzwerktreffen österreichweit einzigartig, über alle Branchen weg sinnvoll und sachlich wichtig ist, um für die zukünftigen Herausforderungen gerüstet zu sein! (Fotos: Bauer)

Antibiotikaresistenzen – Erste Tagung in Graz!

Die Verhinderung der Zunahme von Antibiotikaresistenzen ist eine gemeinsame Heraus-forderung für die Veterinär- und Humanmedizin. Zu diesem Thema trafen sich erstmals auf Initiative des Tiergesundheitsdienstes die Mitglieder von Ärztekammer, Landwirtschafts-kammer, Tierärztekammer und dem Land Steiermark zu einem Abendsymposium am 28. März in Graz. Ziel war es, die jeweiligen Positionen und aktuellen fachlichen Entwicklungen darzustellen. Nur durch eine konzertierte Vorgehensweise aller Stakeholder kann es in Zukunft gelingen, die damit verbundenen Risiken für Mensch und Tier zu minimieren!       

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Vortrag Priv. Doz. Dr. Burkhard Springer

Vortrag HR Univ. Prof. Dr. Josef Köfer

Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Robert Krause

Vortrag von VR Dr. Walter Obritzhauser

Statement von VR Dr. Walter Obritzhauser

Presseinformation zur Tagung

1. ÖTGD-Frühjahrstagung 2016 bestens gelungen!

Am 7. April fand an der Vetmeduni Wien die erste Frühjahrstagung des ÖTGD statt. Dazu waren alle Stakeholder eingeladen, um sich über die Arbeit und Leistungen des TGD zu informieren und über aktuelle Herausforderungen zu beraten. In der zuvor anberaumten Pressekonferenz wurden die jahrelange Erfolgsgeschichte und die heutigen Zielvorstellungen dargestellt. Die Tagung war in drei Blöcke gegliedert: Im ersten Block zu den Betriebserhebungen stellte Dr. Bauer einleitend die Zielsetzungen dar, worauf Dr. Schafzahl und Frau Prödl jeweils aus der Sicht des Tierarztes bzw. des Landwirtes über die praktischen Umsetzungen berichteten. Obmann ÖR Kowald und LK-Vizepräs. Maria Pein ergänzten die Ausführungen. Der zweite Block war ein wissenschaftlicher Teil, wo die Themen Eingriffe, Tierethik und Tierwohl behandelt wurden. Im dritten Block stellten sich Länder-TGDs mit ihren Schwerpunktthemen zu Kälberdurchfall, Paratuberkulose und Legehennenhaltung eindrucksvoll vor. Eine Posterpräsentation rundete die Tagung ab, wo auch der steirische TGD mit drei Themen vertreten war. Der gute wie auch hochrangige Besuch trug zum Gelingen der Tagung bei und ist uns ein Ansporn, dies in Zukunft zu wiederholen! 

Unterlage zur Pressekonferenz

Die Vorträge zur Tagung finden sie hier!

Fotos: Mader, Mramor