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Kursangebot des LFI Steiermark für Tierhalter:innen – im Seminarraum oder bei Online-Webinaren von zu Hause aus weiterbilden!

Neben den TGD Grundausbildungen gibt es auch ein großes Angebot an Weiterbildungsveranstaltungen für Tierhalter:innen, der Großteil mit TGD Anerkennung.

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Strategische Spulwurmbekämpfung in der Schweineproduktion

Q-Fieber: Gefahr für Mensch und Tier

Q-Fieber ist eine durch das Bakterium Coxiella burnetti verursachte Erkrankung mit weltweiter Verbreitung. Betroffen ist ein weites Spektrum an Wirtstieren, im Besonderen Schafe, Ziegen und Rinder. Da auch Menschen erkranken können, handelt es sich um eine Zoonose. Neueste Ergebnisse einer Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien zeigen, dass mehr als 50% der Rinderbetriebe Coxiella-Antikörper in der Tankmilch enthalten und damit Kontakt zum Erreger hatten (Lambacher et al 2024).

Übertragung

Eine Einschleppung des Erregers in die Herde kann besonders durch Zukauf infizierter Tiere oder durch benachbarte Herden erfolgen. Die Übertragung beim Decken ist ebenso denkbar. In der Praxis lässt sich der Ursprung einer Infektion häufig nicht mehr sicher nachvollziehen. Übertragen wird das Bakterium hauptsächlich über erregerhältige Stäube oder Tröpfchen bei direktem Kontakt zu infizierten Tieren sowie deren Ausscheidungsprodukten. Auch wenn sich eine infizierte Tierherde mehrere Kilometer entfernt befindet, kann es noch zu Infektionen kommen, wenn erregerhaltiger Staub über die Luft verbreitet wird. Eine größere Menge des infektiösen Erregers wird mit Geburtsflüssigkeiten und Nachgeburten von infizierten Wiederkäuern ausgeschieden. Auch bei der Schlachtung von Wiederkäuern kann der Erreger übertragen werden. Beim Verzehr von ausreichend durchgegartem Fleisch besteht jedoch kein Übertragungsrisiko. Das Risiko einer Ansteckung durch das Trinken von Rohmilch und den Verzehr von Rohmilchprodukten wird als niedrig eingeschätzt, ist aber prinzipiell möglich. Pasteurisieren führt zu einer Inaktivierung des Erregers. Die Übertragung durch Zecken ist noch nicht eindeutig geklärt. Jedoch dürfte vor allem der Zeckenkot eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung von C. burnetii spielen, da infizierte Zecken große Erregermengen mit dem Kot ausscheiden.

Symptome

Je nach Infektionsdosis zeigen sich klinische Symptome erst 2 – 3 Wochen nach der Infektion. Die Symptome können ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Besonders bei Schafen und Rindern kann eine Infektion mit Coxiella burnetii ohne klinische Anzeichen einer Erkrankung verlaufen. Im Gegensatz dazu kommt es bei Ziegen häufig zum Abort (Fehlgeburt). Generell können Fehlgeburten, Totgeburten, Geburt lebensschwacher Tiere und verzögerter Abgang der Nachgeburt mit einer C. burnetii-Infektion bei Wiederkäuern in Verbindung gebracht werden.

Nachweis einer Infektion

Der aussagekräftigste Test zum Nachweis einer Coxiella burnetii-Infektion ist die molekular-biologische Untersuchung (PCR) von Nachgeburtsmaterial und toten Lämmern bzw. Kälbern zum Nachweis des Genmaterials (DNS) des Erregers. Wird der Abort nicht zur Gänze eingesandt, empfiehlt sich zumindest die Einsendung der Brustorgane, Leber, Milz, Niere, Labmageninhalt und Gehirn. Mit der PCR-Untersuchung kann eine aktuelle Ausscheidung von Coxiella burnetii nachgewiesen werden. Im Rahmen des TGD Programms „Abortuntersuchung“ werden die Kosten für Probenahme, Einsendung und Laboruntersuchung vom TGD übernommen. Dem Landwirt bzw. Tierarzt entstehen keine Kosten.

Eine Blutuntersuchung auf Coxiellen-Antikörper zeigt eine zurückliegende Infektion und kann zur Ursache eines akuten Krankheitsgeschehens nur wenig Information liefern.

Behandlung und Bekämpfung

Die Behandlung von Tieren mit dem Ziel die Erreger-Ausscheidung entscheidend zu reduzieren oder gar zu unterbinden, ist nach aktuellem Wissensstand nicht möglich. Allerdings reduziert eine Impfung gegen C. burnetii langfristig die Ausscheidung des Erregers bei infizierten Tieren. Hierzu müssen alle weiblichen Rinder des Betriebes zweimalig grundimmunisiert und einer jährlichen Auffrischungsimpfung unterzogen werden.

Q-Fieber beim Menschen

Menschen infizieren sich meist über kontaminierten Staub oder durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren, deren Körpersekreten, Nachgeburten und Geburtsflüssigkeiten.

Bei ungefähr 40% der infizierten Personen tritt die akute Verlaufsform auf. Häufig beobachtete Symptome sind Fieber, Gliederschmerzen, starker Frontalkopfschmerz (hinter den Augen) und Mattigkeit. Aufgrund der unspezifischen Symptome kann diese Form leicht mit einem grippalen Infekt verwechselt werden. Bei ca. 10 % der Fälle tritt eine atypische Pneumonie (Lungenentzündung) und/oder granulomatöse Hepatitis (Leberentzündung) auf. Sehr selten führt die Infektion zu einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung), Perikarditis (Herzbeutelentzündung) oder Meningoenzephalitis (Gehirnhautentzündung). Wichtig: Bei klinischem Verdacht auf eine Endokarditis (u.a. Herzklappenveränderungen, subfebrile Temperatur) sollte immer eine Abklärung auf das Vorliegen eines chronischen Q-Fiebers durch den behandelnden Arzt erfolgen.

Umfrage zur Neuweltkamelidenhaltung in Österreich

Die Veterinärmedizinische Universität Wien veranstaltet derzeit eine Umfrage zur Neuweltkamelidenhaltung in Österreich. Interessierte Halter sind zur Teilnahme herzlich eingeladen. Unter allen Teilnehmern wird das Fachbuch „Praxishandbuch Neuweltkamele – Ein Leitfaden zur Diagnostik, Therapie und Prophylaxe bei Lamas und Alpakas“ verlost.

Link zur Umfrage: Update 2024 Neuweltkamelhaltung in Österreich (limesurvey.net)

Studie zur Diagnose von Trichophytie bei steirischen Rindern

Die Autoren untersuchten Hautgeschabsel von steirischen Rindern auf das Vorhandensein von Trichophytie-Antigen und schlossen, dass die klinische Diagnose mit den Ergebnissen von Labortests gut übereinstimmt.

Link zur Publikation: Animals | Free Full-Text | Agreement between Clinical Assessment and Laboratory Diagnosis of Ringworm in Calves at Auction Markets (mdpi.com)

Der Steirische TGD war bei der Planung der Studie beteiligt.

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Evaluierung des Lungenultraschalls zur Pneumoniediagnose beim Kalb

Im Zuge der Dissertation von Mag. Julia Hoffellner wurde der Einsatz von Ultraschallgeräten zur Prognosestellung bei Kälbern mit Lungenentzündung in steirischen Betrieben evaluiert. Die Autoren schlossen, dass der Einsatz von Ultraschallgeräten durchaus von Nutzen in der Diagnose von Lungenerkrankungen sein kann.

Link zur Publikation:

Animals | Free Full-Text | Diagnostic and Prognostic Value of Clinical Scoring and Lung Ultrasonography to Assess Pulmonary Lesions in Veal Calves (mdpi.com)

Umfrage für Landwirt:innen

Im Zuge ihrer Diplomarbeit beschäftigt sich Silja Bürkle mit der Kommunikation zwischen Landwirt:innen und Tierärzt:innen. Dazu hat sie einen kurzen Fragebogen (ungefähr 10min) für Landwirt:innen erstellt. Die Diplomantin und der TGD würden sich über ihre Teilnahme freuen.

Link zur Umfrage: https://survey.alchemer.eu/s3/90650921/Kommunikative-Kompetenzen

Mfg

Die Geschäftsstelle

Geschäftsführerwechsel

Mit 21.11.2023 kam es aufgrund der Pensionierung von Dr. Karl Bauer zum Wechsel in der Geschäftsführung beim TGD Steiermark. Seine Agenden werden in Hinkunft von mir, Dipl. Tzt. Robert Wolf, PhD, übernommen.

Ich wuchs auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Fohnsdorf, Murtal, auf. Nach der Matura in Raumberg veranlasste mich mein Interesse an der Medizin zum Studium an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien wo ich 2008 meinen Abschluss machte. Danach arbeitete ich als Nutztierpraktiker in meiner Heimatgemeinde. Während dieser Tätigkeit wuchs mein Interesse an Krankheitsprävention und Tiergesundheitsprogrammen. 2010 bot sich mir die Gelegenheit, für vier Jahre an der Universität Calgary in Kanada wissenschaftlich tätig zu sein. Im Zuge dessen forschte ich zur Verbreitung, Diagnose und Bekämpfung der Paratuberkulose, einer Darmerkrankung bei Wiederkäuern. Nach meiner Rückkehr startete ich als Amtstierarzt beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung im Bereich Tierseuchen und Tierschutz. Nun bot sich die Gelegenheit als Geschäftsführer des Tiergesundheitsdienstes Steiermark wieder mehr in Richtung Tiergesundheitsprogramme zu gehen. Ich freue mich sehr auf die neue Tätigkeit, sehe aber auch die auf uns zukommenden Herausforderungen wie den stärker werdenden Tierärztemangel und die sich ständig verschärfenden Vorgaben in der Nutztierhaltung. Der TGD ist sicherlich das ideale Instrument um derartigen Herausforderungen gemeinsam zu begegnen. In diesem Sinne wünsche ich ihnen viel Erfolg in Stall bzw. Praxis und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.