2. Antibiotika-Symposium in der Steiermark!
Am 11.4.2018 fand das nun bereits 2. Symposium zum Antibiotika-Einsatz und -Resistenzen unter Moderation von Obmann ÖR Kowald und in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste am Steiermarkhof statt. Dabei betonte Gesundheits-Landes-rat Drexler die Wich-tigkeit eines ständigen interdisziplinären Austauschs. Trotz intensiver Beschäftigung und der Erarbeitung von Fakten sollte es auch zu Umsetzungen kommen, die von praktischer Bedeutung sind. Agrar-Landesrat Seitinger setzt im TGD auf Vertrauen, Sicherheit und Transparenz sowohl in der Produktion als auch im Qualitätsanspruch bis hin zum Konsumenten. In unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft müssen viele Glieder ineinandergreifen und optimiert werden, um erfolgreich zu sein. In den Impulsreferaten betonte Frau Univ.-Prof. Dr. Grisold die international unterschiedlichen Hygiene- und Krankheitsrisiken in Verbindung zum Antibiotikaverbrauch, der in Österreich eher gering ist. Univ.-Prof. HR Dr. Köfer stellte dazu neueste weltweite Berechnungen und eigene Daten zum Einsatz von Antibiotika in Österreich vor. Präsident VR Dr. Obritzhauser ging in seinem Vortrag auf die Ergebnisse eines Projektes bei Milchkühen ein (ADDA) und betonte den Einsatz von kritischen Antibiotika bei Klauen- und Eutererkrankungen. In der unmittelbar anschließenden ersten Interviewrunde erklärten der praktische Arzt Dr. Sponner und der Betreuungstierart Dr. Schafzahl ihre Positionen.
Nach der Präsentation der Aufgaben und Leistungen des TGD durch GF Dr. Bauer sprach Dr. Meister, Vizepräsident der Steirischen Ärztekammer, zum Thema „multiresistente Bakterien“ aus der Sicht der Klinik für Interne Medizin der Meduni Graz und nahm zu den aktuellen Entwicklungen Stellung. LK-Präsident Titschenbacher führte eine Standortbestimmung durch, betonte die Verantwortung und die Notwendigkeit in der Zusammenarbeit und von Weiterentwicklungen. Er plädierte für einen Antibiotika-Einsatz nur dort, wo es derzeit keine Alternativen gibt. ÖR Gruber (EZG Steir. Rind) und ÖR Tauschmann (EO Styriabrid) betrachteten die Gesundheitssituation jeweils aus ihren tierartlichen Blickwinkeln. Zusammenfassend wurde Folgendes festgestellt:
1. Neues Wissen muss auch in die Praxis Eingang finden.
2. Die Transparenz muss vom Hof über den Schlachthof bis zu den Konsumenten sichergestellt werden.
3. Die Konsumenten sollen über die Anwendung von Antibiotika vermehrt informiert werden.
4. Ziel soll es sein, alle Tierhalter in den TGD einzubinden.
5. Der TGD soll sich eher als „Brandverhüter statt Feuerlöscher“ verstehen.
Insgesamt war dieses Thema von großer Aktualität, da viele Grundlagen in der Steiermark mit Unterstützung des TGD erforscht und an einen breiten Interessentenkreis vermittelt wurden. KB
Foto: List (v. li.: Sponner, Elmer, Reisecker, Kowald, Köfer, Grisold, Meister, Bauer, Obritzhauser und Titschenbacher).
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